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7. April - Tag der mosambikanischen Frau

7. de Abril - Dia da mulher mocambicana – 7. April -Tag der mosambikanischen Frau

Der 7. April ist üblicherweise für die Frauen und Mädchen in Mosambik ihr ganz besonderer Tag:
Es wird demonstriert, um auf fehlende Umsetzung der Frauenrechte hinzuweisen oder die erzielten Erfolge werden stolz vorgetragen – das alles mit Tanz, Musik und dem Charakter eines Festes.

Für LeMuSiCa ist der 7. April auch immer die Erinnerung an den Beginn eines bis heute erfolgreichen Projekts, denn am 7. April 2000 sind die ersten Mitgliedsfrauen erstmals auf die Straße gegangen mit einem Banner, auf dem stand: “Ohne Frauenrechte keine Menschenrechte” und das ist bis heute das Leitmotiv von LeMuSiCa.
Doch in diesem Jahr war niemand nach feiern zu Mute: Achia Camal, Koordinatorin des Projekts schreibt: „Ich habe keinen Anlass, den 7. April zu feiern, ich bin in Trauer“

Damit nimmt sie Bezug auf die Ereignisse in der Provinz Cabo Delgado, wo sich ein seit 3 Jahren schwelender Konflikt gerade dramatisch zuspitzt  (Informationen über www.kkmosambik.de).
Islamistische Terroristen haben die Stadt Palma im Norden Mosambiks erobert. Selbst Experten wissen wenig über die Gruppe, die international kaum vernetzt scheint - und doch das Militär machtlos dastehen lässt.
Die Entwicklung von gigantischen Projekten zur Förderung und Verflüssigung von Gas vor der Küste
sollte große Gewinne und damit die Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung bringen, gerade auch in einer Region, die von der mosambikanischen Zentralregierung seit der Unabhängigkeit extrem vernachlässigt wurde.

Allerdings: Die Region im Norden, vor der das stattfinden soll, ist seit mehr als drei Jahren von einer islamistischen Splittergruppe bedroht, der Ahlu Sunnah Wa-Jama’a.
Zuletzt war es so still um die Terrorgruppe geworden, dass Total am 24. März verkündete, man werde jetzt mit den Arbeiten zügig und intensiv fortfahren. Stunden später griffen die Terroristen in der Stadt Palma Zivilisten an: Dutzende, vermutlich Hunderte Menschen starben, Tausende sind auf der Flucht, das mosambikanische Militär ist überfordert.

Die Lage ist unübersichtlich – Erklärungsansätze scheitern an der Vielschichtigkeit und Komplexität des Konflikts, der sich immer mehr zuspitzt. Eine kritische Berichterstattung aus der Region ist schwer, da Journalist*innen die Tätigkeit im Konfliktgebiet untersagt wurde.
Der Gasboom verschlimmert die Klimakrise und kommt nur transnationalen Konzernen und korrupten Eliten zugute. Für die dort lebenden Menschen bringt er statt Frieden und Wohlstand nur Konflikte und Menschenrechtsverletzungen – Frauen und Mädchen leiden am meisten darunter.

Und deshalb sind die Frauen und Mädchen von LeMuSiCa dann doch auf die Straße gegangen – in Solidarität mit den Menschen in Cabo Delgado und um ein Zeichen zu setzen, wenngleich sich alle in Anbetracht der Situation hilflos fühlen.

Einziges Motiv der Demonstration war die Situation im Norden des Landes:
„Frauen in Trauer“ und „ Wir haben keinen Grund, den 7. April zu feiern , wir weinen wegen Cabo Delgado“ so stand es auf den mitgeführten Plakaten. Und die Stimmung war auf einem Tiefpunkt.